Wenn du dich zum ersten Mal mit Leinen beschäftigst, stolperst du vielleicht über den einen oder anderen Begriff, den du noch nicht kennst. Damit das nicht so bleibt und du entnervt nach etwas anderem suchst, habe ich dir die wichtigsten Begriffe in diesem Glossar zusammengestellt.
Europäisches Leinen
Als europäisches Leinen wird bezeichnet, was auf dem europäischen Kontinent angebaut und verarbeitet wird. Dabei spielt die Zugehörigkeit zur EU keine Rolle. Im Gegensatz dazu steht das European Flax-Zertifikat der Alliance for European Flax-Linen & Hemp. Bei DEIN Leinen verwende ich europäisches Leinen für alle angebotenen Produkte.
Fadendichte
Ganz grundsätzlich bezeichnet die Fadendichte die Anzahl der Webfäden in Längs- und Querrichtung eines gewebten Stoffes auf eine bestimmte Fläche bezogen. Also, wie viele Fäden befinden sich auf einem Quadratzentimeter Stoff? Dabei werden die Längs- bzw. Querfäden addiert. Das Leinen für die Bettwäsche von DEIN Leinen hat eine Fadendichte von 320/cm². Das allein sagt aber noch nichts über die Qualität des Stoffes aus, sondern liefert allenfalls einen Anhaltspunkt darüber, wie grob oder fein ein Gewebe ist, denn je höher die Fadendichte, desto feiner ist in der Regel das Gewebe. Allerdings musst du hierbei immer bedenken, ob du ein synthetisches Gewebe hast oder einen Naturstoff, wie Leinen.
Faser
Als Faser wird eine fadenähnliche, dünne Struktur bezeichnet. Leinen ist eine Naturfaser, die ohne chemische Veränderung gewonnen wird. Eine weitere Unterteilung kann in Pflanzen- oder Tierfasern vorgenommen werden, wobei Leinen pflanzlichen Ursprungs und Wolle tierischen Ursprungs ist. Dabei ist Leinen eine sogenannte Bastfaser (also aus dem Stängel der Pflanze gewonnen), während Baumwolle eine Samenfaser ist.
Feuchtigkeitsregulierend
Leinen wird gern mit „feuchtigkeitsregulierend“ beschrieben. Das bedeutet, dass das Gewebe Feuchtigkeit aus der Luft gut aufnehmen und auch ebenso gut wieder abgeben kann. Diese Eigenschaft machen wir uns gern im Sommer zu Nutze.
Flachs
Ist die Bezeichnung der Pflanze, aus der das Leinen gewonnen wird. Alles zur Leinengewinnung habe ich dir schon hier beschrieben.
Grammatur
Die Grammatur eines Stoffes ist neben der Fadendichte eine weitere Möglichkeit, die Beschaffenheit des Stoffes zu beschreiben Sie gibt das Gewicht des Stoffes in g/m² an. Bei DEIN Leinen verwende ich Leinen mit 200g/m². Dabei solltest du im Auge behalten, dass Leinen sowieso ein höheres Gewicht hat, als zum Beispiel Seide oder Baumwolle. Die Sofadecken sind übrigens aus Leinentwill in 280g/m².
Halbleinen
Ist die Bezeichnung eines Stoffes, bei dem der Kettfaden aus Baumwolle und der Schussfaden aus Leinen besteht. Dabei muss der Gesamtanteil des Leinens mindestens 40% des Stoffes ausmachen.
hypoallergen
Etwas wird als hypoallergen bezeichnet, wenn es besonders gut verträglich ist und wenig allergieauslösend ist.
Kettfaden
Der Kettfaden ist in Geweben derjenige Faden, der in Längsrichtung verläuft. Er wird auf den Webstuhl gespannt und durch das Verweben mit dem Schussfaden entsteht der Stoff. Dabei werden Muster und verschiedene Farben durch unterschiedliche Spanntechniken und Webarten erzeugt.
Kochfest
Als Kochfest wird ein Textil bezeichnet, das problemlos eine 90°-Wäsche übersteht. Reines Leinen ist kochfest und kann ohne Schaden zu nehmen bei hohen Temperaturen gewaschen werden.
Naturfaser
Als Naturfaser bezeichnet man jene Fasern, die natürlichen Ursprungs sind. Das können Pflanzenfasern sein, aber auch tierische Fasern (Wolle, Leinen) oder mineralische Fasern (Basaltfasern).
Reinleinen
Beim Reinleinen bestehen sowohl die Kett- als auch die Schussfäden aus 100% Leinen. Es ist also „rein“ oder auch 100% Leinen. Alle Produkte aus dem DEIN Leinen Shop bestehen aus Reinleinen.
Schrumpfung
Wie viele andere Naturstoffe auch, läuft Leinen beim ersten Waschen etwas ein. Damit du mit deinen Leinenprodukten lange Freude hast, verwende ich nur vorgewaschenes Leinen. Der Schrumpfungsprozess in Breite und Länge ist damit schon vorweggenommen und deine neuen Kissenhüllen behalten ihre richtige Größe für deine Kissenfüllung.
Schussfaden
Der Schussfaden wird in Querrichtung zwischen die Kettfäden gewebt. So ergibt sich am Ende der fertige Stoff. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Muster zu erzeugen.
Temperatur ausgleichend
Reines Leinen ist temperaturausgleichend und damit ideal für Bettwäsche geeignet. Es passt sich der Umgebungstemperatur an und wärmt im Winter, kühlt aber auch im Sommer.
Überbreite
Leinen in Überbreite wird für Bettwäsche-Produkte benötigt. Eine Überbreite bezeichnet dabei einen Stoff, der breiter ist, als die meisten Gewebe, die eine Maximalbreite von 150 cm aufweisen. Überbreite Stoffe können nur auf Webstühlen gefertigt werden, die breiter sind als der Standard. Bei DEIN Leinen verarbeite ich überbreites Leinen in 250 cm Breite. Damit können die meisten Laken und Betttücher ohne Zwischennaht gefertigt werden.
Übertrocknen
Zum Übertrocknen kann es kommen, wenn du deine Wäsche zu heiß oder zu lange im Wäschetrockner lässt. Dann überhitzt sich der Stoff und führt zu Schäden. Leinen sollte immer höchstens schranktrocken getrocknet werden und anschließend auslüften. Mehr zum Thema Leinen im Wäschetrockner habe ich hier beschrieben.
Webart
Die häufigste Webart für Leinen ist die Leinwandbindung. Dabei werden die Kett- und Schussfäden rechtwinklig miteinander verwebt. Es entsteht ein gleichmäßiges Webbild. Es gibt viele weitere Webarten, die alle ein anderes Stoffbild ergeben. So können zum Beispiel in der Jaquardwebart auch Bilder eingewebt werden.
Webstoff
Als Webstoff werden alle Stoffe bezeichnet, die durch weben entstehen. Sie sind meist formstabiler und unelastischer als Wirk- oder Strickstoffe. Leinen ist ein typischer Webstoff.
1 Kommentar zu „Das Leinen-Glossar: alle Begriffe rund um Leinen erklärt“
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