Viel zu viele von uns sind ständig auf der Suche nach ihrem persönlichen Wohntraum, ohne jemals wirklich anzukommen. Wir suchen ständig nach neuen Inspirationen, sind nie mit dem Ist-Zustand zufrieden, von glücklich gar nicht erst zu reden. Dabei vergeben wir die großartige Chance, uns endlich einen wirklichen Heimatort zu schaffen. (auch wenn ich das Wort nicht mag)
Weil wir vor Überinspiration nicht entscheiden können, was uns wirklich gefällt. Und wer weiß, was die Nachbarn, Freunde, Familie davon denken?!?!
Wohlfühl-Zuhause – klingt wie ein Versprechen, oder?
Und wie kommen wir jetzt genau dahin?
Einrichtungsmagazine oder Wohnbücher nutzen das „Wohlfühl-Zuhause“ genauso gern, wie große Interior-Accounts bei Insta.
Ganz besonders oft stolpern wir aber auf Möbelprospekten und Werbeanzeigen über das Versprechen des Wohlfühl-Zuhauses.
Dabei drängt sich mir immer irgendwie die Frage auf, woher zum Henker wissen alle anderen so genau, wie ich mich in meinem Zuhause wohlfühle?
Wenn du den Artikel liest, vermute ich mal, du bist einrichtungsmäßig auf Ideensuche.
Und damit bist du in bester Gesellschaft. Auch ich lasse mich gern inspirieren und nehme Ideen mit.
Wohnen und Einrichten sind tolle Themen für unser eigenes Zuhause
Ich finde wohnen und einrichten ist ein schönes Thema. Trotzdem scheint es so, dass kaum noch jemand innehält.
Ich erklär dir mal, was ich damit meine:
Jede von uns wohnt in irgendeiner Form. Entweder im Haus oder einer Wohnung. Wir haben Möbel, Dekoration, Wohntextilien und Pflanzen, eben alles, was man halt so hat.
Und doch wird immer nach der nächsten Optimierungsmöglichkeit gesucht. Nach dem nächsten Fehler, wenn du so willst. Das scheint mir schon sehr automatisch abzulaufen.
Wir suchen ein neues Projekt, die nächste Umgestaltung, einen neuen Stil oder, oder, oder.
Die ganzen Accounts bei Instagram mit ihren immerwährenden vorher-nachher-Bildern tragen ihren Teil dazu bei.
Ich frag mich dann immer, wann diese Menschen wirklich leben. Gefühlt werden sie nie fertig.
Ich finde das frustrierend, denn eigentlich wollen wir alle in unserem Zuhause doch einen Ort haben, in dem wir ankommen, abschalten, ganz wir selbst sein können.
Wie soll das funktionieren, wenn immer alles im Wandel sein muss?
Zuhause ist mehr als ein Platz zum Schlafen
Mein Motto ist: Schaffe dir ein Zuhause, das mehr ist als ein Platz zum Schlafen.
Das bedeutet aber nicht, dass du ständig alles neu dekorieren sollst, neue Möbel kaufen, renovieren oder gar umbauen!
Ich will dich dazu ermutigen, langfristig zu denken.
Stell dir vor, du kommst eines Tages nach Hause und der Alltag mit all seinen Herausforderungen und Aufgaben fällt einfach von dir ab. Du machst es dir gemütlich und spürst, wie du zur Ruhe kommst. Du fühlst dich gut aufgehoben und sicher. Angekommen und fest vertäut an der Kaimauer deines Hafens.
Wäre das nicht eine wunderbare Vorstellung? Dein Kopf kann mal innehalten und sieht die Schönheit deines Zuhauses, statt sich zu überlegen, was als nächstes optimiert werden muss. Du kannst dich ganz einfühlen in dein Zuhause, deinen Stil und fühlst dich damit wohl.
Du hast deine Lieblingsfarben schon lange identifiziert und weißt, wie du sie geschickt kombinierst und so immer mal Abwechslung schaffst. Denn Veränderung bedeutet auch Anregung. Aber doch bitte nicht ständig und nicht im großen Ganzen.
Du kennst deinen Stil ganz genau und es ist dir herzlich egal, ob das jetzt gerade der neuste heiße Sch… ist. Du weißt, dass du dich in deinem Zuhause auch in einem Monat, einem Jahr oder 5 Jahren wohlfühlen wirst. Dass du entspannen und dem Alltag die Stirn bieten kannst.
Auf dein Zuhause ist Verlass!
So schaffst du dir dein Wohlfühl-Zuhause
Falls du jetzt denkst: „Das schaffe ich nie!“, kann ich dich beruhigen.
Du schaffst das!
Alles was du dazu brauchst, ist ein wenig Geduld und Weitsicht.
Und alles, was du dafür tun musst, ist deinen eigenen Stil zu finden und den dann konsequent umzusetzen. Ohne dich dabei von den zahlreichen Einflüsterungen von außen beirren zu lassen.
Und ich verspreche dir, das ist unkomplizierter als du jetzt vielleicht vermutest.
- Kenne deinen Geschmack: welche Möbel magst du besonders, was begleitet dich schon lange, welche Farben lassen dein Herz tanzen
- Wie entspannst du am besten: auf dem Sofa, im Lesesessel inmitten von Büchern, auf der Eckbank deiner Küche, im Bett
- Welche Ausstrahlung/Stil fühlt sich richtig für dich an: klar und reduziert, verspielt romantisch, bunt und lebhaft, klare Kontraste, beruhigend neutral, fröhlich pastellig
Mein wichtigster Tipp für dein Wohlfühl-Zuhause
Innehalten und sacken lassen. Mein vielleicht wichtigster Tipp, denn wenn wir nicht in uns reinspüren, mit welchen Varianten wir uns so richtig wohlfühlen, können wir nichts Passendes finden und bleiben in der Zeitschleife aus ständiger Einrichtungsoptimierung stecken.
So schaffen wir uns allerdings kein Wohlfühl-Zuhause, sondern eine Dauerbaustelle.
Alles andere als entspannend.
Wir brauchen Zeit und ein wenig Distanz, um die Dinge auf uns wirken zu lassen. Eine Einrichtung braucht Zeit, sich zu entwickeln. Davon bin ich fest überzeugt!
Daher hat es sich bewährt, sich planvoll und schrittweise mit der Stilfindung und Umsetzung auseinanderzusetzen, ohne Wunder über Nacht zu erwarten.
Dann erkennen wir nämlich plötzlich ziemlich leicht, was sich richtig gut für uns anfühlt, dass das Erbstück von Uroma sich prima mit den hellen Holzmöbeln versteht und eine Kombination aus Grün und Blau nicht direkt Eiterpusteln verursacht.
Wie siehst du das?