Mach dein Zuhause gemütlich. Und lass nicht deinen Mann darüber entscheiden.

Herstellerin individueller Leinentextilien
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    Weltfrauentag – perfekt für einen Artikel über das leidige Thema Geld und warum es noch immer männlich besetzt ist. Bis hin zu den kleinsten Aspekten, wie einem neuen Sofakissen.

    Schon in meinem ersten Beruf habe ich diesen einen Satz gehasst, den ich oft von Kundinnen nach einer Beratung zu hören bekam: „Danke, ich frage mal meinen Mann und melde mich dann wieder.“

    (Für alle, die es nicht wissen, ich bin gelernte Reiseverkehrskauffrau und habe lange im Reisebüro gearbeitet. Dieser Satz war im Büro schon als „die magischen Worte“ verschrieen. Bemerkenswerterweise wurden dann die meisten Buchungen auch von Männern getätigt, die sich ihrerseits auf ihre Frauen beriefen.)

    Ähnliches erlebe ich nun auch manchmal, wenn auch nicht mehr so offensichtlich, da ich als Onlineshop nicht mehr so direkt bei der Entscheidungsfindung dabei bin.

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      Wohnungseinrichtung ist Frauensache - Geld ist Männersache

      Wir Frauen sind meist diejenigen, die sich um die Einrichtung unserer Wohnung Gedanken machen. Wir erstellen Konzepte, überlegen uns Farben und ihre Kombinationen, sorgen mit kleinen Details für Gemütlichkeit und Komfort.

      Erwägen welcher und wieviel Stauraum benötigt wird, planen Küchen und Badeinrichtungen bis hin zum Seifenspender oder Handtuch.

      Aber wir fragen unsere Männer, wenn wir uns eine neue Bettwäsche kaufen wollen?

      Verstehe mich nicht falsch, größere Ausgaben werden auch bei uns abgesprochen, aber für ein Sofakissen oder neue Vorhänge um Geld fragen, finde ich schwierig.

      Wann wurdest du das letzte Mal gefragt, bevor dein Mann eine neue Stereoanlage oder einen Fernseher angeschafft hat?

      Würdest du wirklich wollen, dass er dich fragt, bevor er sich neue Laufschuhe kauft?

      neue Sofakissen

      Warum lassen wir uns jede Ausgabe absegnen?

      Wir fragen vor jedem neuen Sofakissen, ist das gerechtfertigt? Oder schummeln wir damit vor uns selbst?

      Und nicht nur das, sondern wir überlegen uns schon vorher die entsprechenden Argumente, die wir anbringen, damit er unserem Wunsch nach einer Neuanschaffung wohlgesonnen ist.

      Da fallen Sätze wie: „Das passt dann farblich viel besser zum Sofa, Teppich, Wandfarbe…“ oder „Schau mal, das könnte ich dann auch mit xy kombinieren, es lohnt sich also richtig.“

      Meiner Meinung nach argumentieren wir damit aber vor allem vor uns. Weil wir meinen, uns selbst eine Erlaubnis geben zu müssen.

      Weil wir uns selbst diese Entscheidungsgewalt nicht zugestehen. Schließlich haben wir über Jahrhunderte gelernt, dass der Mann im Haus über die Geldströme bestimmt.

      Höchste Zeit, dass sich das ändert!


      Ich finde, es ist an der Zeit, diese Denkweise zu überwinden. Ich setze natürlich voraus, dass deine finanzielle Situation nicht angespannt ist. Wer zuerst ne neue Waschmaschine, eine Autoreparatur oder den Dachdecker bezahlen muss, hat keine Ressourcen für neue Sofakissen.

      Aber für alle, die ihren finanziellen Spielraum kennen: Kauft das, was euch sinnvoll erscheint und gefällt. Ohne vorher zu fragen.

      Gönnt euch die Extraportion Gemütlichkeit mit einem Sofakissen. Schafft euch Bettwäsche aus Leinen an, wenn euch die Natürlichkeit eurer Schlafumgebung wichtig ist.

      Aber verschiebt eure Ausgaben nicht auf IRGENDWANN. Denn irgendwann kommt nie und dann steht ER da mit einen Schrank voller teurer Sportschuhe, einer Plattensammlung samt entsprechendem Abspielgerät und ihr freut euch an der Discounter-Bettwäsche?

      Leinen im Wäschetrockner trocknen

      Dein Zuhause gemütlich machen ist kein Selbstzweck

      Wir müssen uns endlich frei davon machen, dass unser Zuhause einzurichten ein zu vernachlässigender Aspekt des täglichen Lebens sei.

      Längst gibt es Untersuchungen darüber, wie groß der Einfluss unserer Wohnung auf unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und die Qualität der Regeneration ist. Im Spitzensport gibt’s ganze Abteilungen, die sich mit gutem Schlaf und Regeneration beschäftigen. Etwas, das uns auch im herausfordernden Alltag zugutekommt.

      Wir sollten aufhören, unsere Bedürfnisse nach einer schönen Wohnumgebung kleinzureden und anfangen uns ein entspannendes Zuhause zu schaffen.

      Dabei bedarf es keinesfalls ständiger Einkaufsorgien. Die geschickte Kombination von vorhandenen Lieblingsstücken mit neuen Ergänzungen sorgen für ein wohliges „Zuhause-Gefühl“. Außerdem kannst du damit immer wieder neue Kombinationen schaffen.

      Qualität zahlt sich aus, kostet aber mehr. Geduld zum Beispiel.


      Die Qualität der Textilien, Möbel und anderen Einrichtungsgegenstände ist dabei ausschlaggebend. Sie entscheidet darüber, wie lange wir ein bestimmtes Produkt nutzen können. Es lohnt sich also immer der Blick auf Material und Herstellungsart.

      Und wenn dafür manchmal ein wenig Geduld gefragt ist, bis ein Artikel für uns produziert ist, sollte uns das nicht ärgern, sondern stolz machen. So werden nämlich unnötige Überproduktionen und damit Ressourcenverschwendung vermieden.

      Bevor du also beim nächsten Kauf wieder „erst deinen Mann“ fragen möchtest, entscheide selbst. Und dann kaufe oder auch nicht.

      Aber in jedem Fall schaff dir ein Zuhause, das mehr ist als ein Platz zum Schlafen. Denn davon profitiert auch dein Mann. Und natürlich alle anderen Menschen, die es mit dir teilen.

      Danke an Judith Peters, die den Anstoß zu diesem Text gab, indem sie in ihrem Blogartikel: „Warum Frauen bloggen müssen“ das Thema Patriarchat aufgegriffen und mich zum Nachdenken angeregt hat.

      über mich, Irina, Kopf hinter DEIN Leinen
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      2 Kommentare zu „Mach dein Zuhause gemütlich. Und lass nicht deinen Mann darüber entscheiden.“

      1. Moin, du sprichst mir sehr aus dem Herzen. In meiner Beziehung ist es so, dass wir natürlich schon über die Einrichtung und über Anschaffungen sprechen. Allerdings nicht, um einander um Erlaubnis zu fragen, sondern weil wir uns füreinander interessieren und ja beide hier wohnen.

        Diese finanzielle Asymmetrie kann bei aller Gleichberechtigung, die auf dem Papier stehen mag, ein permanenter Giftstachel sein. Wenn die eine Person bei Ausgaben das Sagen hat und die andere Bittebitte machen muss, dann ist es noch ein weiter Weg ins 21te Jahrhundert.

        Danke für diesen wichtigen Beitrag!

        1. Liebe Angela,

          vielen Dank für deinen Kommentar. Genauso isses. 😉
          Im besten Fall hat man irgendwann einen Stil gefunden, in dem sich alle wiederfinden und wohlfühlen können.
          Nicht umsonst sage ich immer: „Schaff dir ein Zuhause, das mehr ist als ein Platz zum Schlafen.“
          Und wenn ich mir jede Anschaffung absegnen lassen muss, dann hab ich nicht unbedingt das Gefühl aktiv an der Gestaltung mitgewirkt zu haben.
          Ich frag ja auch nicht, ob ich heute was essen darf oder welche Kleidung ich tragen soll.

          Schön, wenn es bei dir gut läuft.
          Und Diskussionen, wenn man sich noch nicht 100%ig sicher ist, gehören dazu.

          Liebe Grüße
          Irina

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