Im Leuchturm, auf einem Landgut oder einer einsamen Insel – ich hatte in meinem Leben schon so einige verschiedene Wunschvorstellungen von meinem Traumzuhause. Immer abhängig von meiner eigenen Gefühlslage, meinen Ideen von DEM idealen Zuhause und meiner aktuellen Lebenssituation. Gedankenspielchen nenne ich es, wenn ich mir (meist vor dem Einschlafen) mein ideales Traumzuhause ersinne.
Heute möchte ich dich einmal auf meinem Weg mitnehmen, denn oft werden unsere Wünsche und Bedürfnisse so viel klarer, wenn wir erstmal alle Gedanken zulassen. Und geben damit oft einen ziemlich tiefen Einblick in unsere Wohnbedürfnisse.
Dieser Artikel ist mein eigener Beitrag zur Blogparade: Dein Traumzuhause – wie würdest du wohnen, wenn alles möglich wäre?
Also komm gern mit in mein derzeitiges Traumzuhause, denn alles bleibt immer im Wandel. Auch Wunschvorstellungen.
So würde ich wohnen, wenn alles möglich wäre
Heute ist meine Idealvorstellung meines Traumzuhauses ein Ort mit viel Weite drumrum. Paradoxerweise befindet er sich trotzdem in Reichweite einer großen Stadt. Ich mag die Vorstellung, dass ich keine direkten Nachbarn gleich jenseits des Gartenzauns habe. Wenn mir allerdings nach Abwechslung und Gesellschaft ist, möchte ich kurze Wege haben. Wenn ich den Wunsch nach Theater, Kino oder Konzert habe, möchte ich keine Weltreise hinlegen müssen. Also wohne ich in meiner Vorstellung Citynah.
Mein Blick schweift morgens über weite Flächen, gern in Sichtweite eines Gewässers. Am liebsten das Meer. Aber See oder Fluss gehen zur Not auch. Im Sommer kann ich direkt vom Bett aus einen Schritt nach draußen machen, um zu sehen und zu spüren, wie das Wetter ist oder sich entwickelt. Viel Licht und den direkten Kontakt zur Natur durch große Fensterflächen sind mir wichtig. Dabei wechseln kleinere mit größeren Räumen ab.
Jederzeit kann ich während eines Spaziergangs den Wald erkunden und entlang von Wiesen und Feldern schlendern. Im Sommer gibt es in unmittelbarer Nähe eine Möglichkeit im See zu schwimmen.
Was ich interessant finde ist, dass das Haus selbst irgendwie im Nebel bleibt, es ist in meiner Vorstellung nicht wirklich sichtbar. Farbe, Höhe, Dachform? Ist unwichtig. Mein Traumzuhause besteht eher aus Gefühlen und Lieblingsdingen, die ich gern machen würde. Wenn denn alles möglich wäre und ich weder auf finanzielle Aspekte noch auf andere Gegebenheiten Rücksicht nehmen müsste.
Das ist ja das Schöne an solchen Gedankenspielen: ich muss mir um die praktischen Aspekte keine Sorgen machen. Abwasch, Wäsche und solche Sachen wie einkaufen oder putzen spielen keine Rolle. Wie überaus enstpannend!
So ist mein Traumzuhause eingerichtet
Die Farben spielen auch in meinem Traum vom Wohnen eine große Rolle. Es sind hauptsächlich neutrale, helle Farben mit warmen Untertönen. Sie weiten die Räume und sorgen für ein Gefühl von Leichtigkeit und Ruhe. Je nach Wunsch und Jahreszeit bringe ich durch Accessoires Farbe und eine andere Stimmung hinein. Alle Fenster werden von hellen Leinenvorhängen gerahmt, die sich im Sommer in einem lauen Luftzug bauschen und das grelle Sonnenlicht sanft filtern. Im Herbst und Winter sorgen sie für ein heimeliges Gefühl, wenn draußen Stürme und Regen für Ungemütlichkeit sorgen.
Meine Möbel sind in hellen Hölzern und klaren Linien gehalten. Es gibt nur so viele, wie unbedingt nötig. Meine Räume möchte ich nicht vollstopfen. Wo immer möglich nutze ich Einbauschränke, da sie optisch ruhig sind und trotzdem jede Menge Stauraum bieten. Auf meinen Polstermöbeln kann ich mich gemütlich in einen Berg Kissen sinken lassen. Auch ein Nickerchen ist dort jederzeit möglich.
Sie sind eher nicht auf Besuch ausgelegt, sondern loungeartig ausladend, mit viel Platz. Hier kann ich lesen, stricken, Musik hören oder auch mal fernsehen. Dass alle Textilien aus Leinen sind, brauche ich vermutlich nicht extra erwähnen, oder?
Im Schlafzimmer beherrscht ein großes, gemütliches Bett den Raum. Auch hier sorgen natürlich viele Leinentextilien für den absoluten Kuscheleffekt! Das Kopfteil ist gepolstert, so dass ich gemütlich anlehnen kann, wenn ich lesen möchte. Auch hier bauschen sich die Vorhänge im Luftzug und schützen mich vor Blicken von außen. Ich gelange direkt von hier ins Bad mit einer großzügigen Dusche. Helle Hölzer und natürliche Böden sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.
Vom Bett aus kann ich durch tiefe Fenster nach draußen sehen.
Diese Menschen wohnen mit mir in meinem Traumzuhause
Auch wenn ich manchmal gern allein bin, ein Einsiedlerleben kann ich mir dann doch nicht vorstellen. Also teile ich mein Traumzuhause mit meinen Lieblingsmenschen. Natürlich ist das mein Mann, ohne den ich mir selbst mein allerpersönlichstes Traumzuhause nicht vorstellen kann.
Meine Kinder sind ja schon groß und so wohnen sie nicht mehr unmittelbar bei uns. Trotzdem gefällt mir die Vorstellung, dass es in unmittelbarer Nähe einen extra Gebäudetrakt für sie gibt. Dicht bei mir aber weit genug, dass wir alle unseren Freiraum haben. Wir können Zeit miteinander verbringen, müssen es aber auch nicht, falls wir nicht wollen.
UND – ganz wichtig – ich bin nicht diejenige, die für alle sorgt, kocht, wäscht usw.
Für gemeinsame Zusammentreffen haben wir eine große Wohnküche und im Sommer einen Patio, der Platz für alle bietet. Überhaupt liebe ich die Vorstellung, dass es Räume für alle möglichen Gelegenheiten gibt. Eine kleine Küche für meinen Alltag, eine große Wohnküche für Familienzusammenkünfte. Eine sehr große Terrasse im Innenhof für alle gemeinsam und kleinere, intime Sitzplätze für die Zeit mit mir allein oder mit meinem Mann.
So hat sich meine Wunschvorstellung vom Traumzuhause mit der Zeit gewandelt
Ich erträume mir schon ganz lange mein eigenes Traumzuhause, ich glaube schon seit meiner Kindheit. Da ist es normal, dass sich die Träume mit der Zeit ändern. Manchmal liegt das an sich ändernden äußeren Umständen, manchmal an der Verwirklichung früherer Träume und manchmal ändern wir uns selbst und damit dann auch unsere Träume.
Als Kind und noch lange in meiner Jugend wollte ich gern in einem Leuchturm wohnen. Er sollte mir gehören und mir den Überblick ermöglichen. Ich teilte ihn nur mit meinen Büchern.
Als ich frisch mit meinem Mann zusammen war, wollte ich unbedingt ein Häuschen auf dem Land haben. Ich sah uns abends behaglich auf einer Holzbank sitzen und über Gott und die Welt philosophieren.
Später, unsere Kinder waren unterdessen geboren aber noch klein und unser Haus auf dem Land gebaut, wollte ich wahlweise in einem Tinyhaus wohnen und das allein, oder weit abgeschieden irgendwo im Nirgendwo in einem winzigen Hüttchen mit meinem Mann und meinen Kindern. Da hatte ich wohl etwas zu viel um die Ohren.
Die Kinder wurden größer und mein Mann konnte endlich seinen Schichtdienst hinter sich lassen, da wollte ich liebend gern zurück in die Stadt ziehen. Eine nette großzügige Etagenwohnung in einem oberen Stockwerk stellte ich mir vor. Mit großer Dachterrasse und weißen Sonnenschirmen.
Während der Pandemie hätte ich mein Haus sehr gern gegen ein Wohnmobil getauscht und wäre unentwegt unterwegs gewesen. Klar, dass es während dieser Phase keine Schlechtwettertage gab, oder?
Und nun also Weite, Ruhe und Citynah. Mal sehen, was als nächstes kommt.
Was kannst du aus deinen Träumen lernen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in unserem Inneren sehr wohl wissen, was wir brauchen. Manchmal ist es allerdings schwer, das auch zu erkennen, da unsere täglichen Pflichten, unsere Lebensumstände und andere Dinge wie familiäre Verpflichtungen oder finanzielle Aspekte unseren Blick auf unsere Bedürfnisse trüben. Zu viel will beachtet und bedacht werden.
Da können solche Tagträume rund um das eigene Traumzuhause helfen, uns unserer Wünsche und Notwendigkeiten wieder bewusst(er) zu werden. Schau genau hin, was du dir da erträumst. Ganz oft steckt ein Mangel an Rücksichtnahme auf deine eigenen Bedürfnisse dahinter und wenn du genauer hinsiehst, erkannst du vielleicht, was für dich gerade wichtig ist.
Nimm meine Wunschvorstellung während der ersten Lebensjahre unserer Kinder: ich wollte eigentlich weg von allem und das, obwohl wir uns gerade den Traum vom eigenen Haus auf dem Land erfüllt hatten. Zu dieser Zeit arbeitete mein Mann im 24/7 Schichtdienst. Das heißt, er war zwei Tage im Spätdienst, drei Tage im Nachtdienst und wieder zwei Tage im Frühdienst.
Nichts planbar und sowieso nie mit anderen kompatibel. Die komplette Carearbeit dieser Zeit blieb an mir hängen. War ein Kind krank, musste ich das zweite mit zum Arzt nehmen.
Konnten andere Familien einen Ausflug am langen Wochenende machen, war für uns Alltag, denn mein Mann arbeitete.
Hatte er frei, waren Freunde und Familie arbeiten. Verabredungen waren so mehr als schwierig.
Es wuchs mir einfach über den Kopf und ich sehnte mich nach Ruhe, nach Planbarkeit und Kontinuität. Und daraus resultierte mein Wunsch nach einer kleinen Hütte weitab aller Verpflichtungen.
Oder die Zeit der Pandemie, als ich mir ein Wohnmobil erträumte, mit dem wir hätten um die Welt fahren können. Wir haben es wirklich gut hier, haben Platz und müssen nicht in einer Wohnung auf engem Raum hocken. Der Wunsch nach einem Tapetenwechsel war aber umso größer, je mehr meine eigene Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt war.
Immer ist es ein Blick auf unsere innersten Bedürfnisse und wenn wir die verstehen und deuten können, hilft uns das für unser eigenes Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf die Wohnpsychologie ziemlich hilfreich. Wusstest du, dass es sie gibt?
Manchmal hilft es schon, Kleinigkeiten zu ändern, um insgesamt dem Ideal deines Traumzuhauses näher zu kommen. So hätte mir in der Zeit als meine Kinder klein waren ein Urlaub allein weit ab von allem und allen sicher gut getan. So erholt hätte ich mich wieder besser auf die Bedürfnisse der Kinder und die äußeren Umstände durch die Arbeitszeiten meines Mannes einstellen können.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mir meine Bedürfnisse klarer zu machen. Ich suche mir unterdessen meine Freiräume, wo ich sie brauche und so bin ich insgesamt ausgeglichener und leistungsfähiger. Logischerweise ist das keine Einbahnstraße und in unserer Familie ein Geben und Nehmen. Ich gestehe allen dieselben Möglichkeiten zu, die ich auch für mich in Anspruch nehme. Dabei ist es wichtig, zu wissen, was mir fehlt oder ich gerade brauche. Und genau dabei helfen mir meine Tagträume von meinem Traumzuhause.
Tagträume helfen bei der Verwirklichung
Wenn du meinen Blog schon etwas länger liest oder mir folgst, dann weißt du, dass ich immer wieder dafür eintrete, bewusst zu konsumieren. Auch dabei helfen Tagträume und das sich bewusst machen der eigenen Vorstellungen und Wünsche. Indem wir uns unser ideales Zuhause so realitätsnah wie möglich vorstellen und ausmalen, können wir gefühlsmäßig sozusagen schon mal probewohnen. Wir können unsere Wünsche mit unseren Bedürfnissen abgleichen und erkennen so einfacher, ob etwas ein Strohfeuer ist oder dahinter ein wirklich tiefer Wunsch steckt.
Das kann helfen, sich vor Spontankäufen zu schützen. Was du dafür vor allem brauchst? Zeit.
Nimm dir die Zeit, dir deine Wünsche, die manchmal in Sekundenbruchteilen in unseren Kopf schießen, gut anzusehen. Lasse sie reifen und gib ihnen nicht sofort nach. Gute Bezugsquellen oder Hersteller haben keine Kurzzeitprodukte. Wo immer dir weiß gemacht wird, du musst jetzt sofort kaufen, sei skeptisch.
So entwickelst du allmählich ein sehr gutes Gespür für deine Wünsche und deinen Stil. Und peu a peu näherst du dich deiner Version deines Traumzuhauses näher an.
Und nun wünsche ich dir viel Spaß dabei, dir dein eigenes Traumzuhause zu erschaffen. Falls du magst, lass uns an deiner Version teilhaben und nimm an meiner Blogparade teil.
4 Kommentare zu „Mein Traumzuhause: einsam, weitläufig mit Aussicht auf Gesellschaft“
Pingback: Blogparade: Dein Traumzuhause – Wie würdest du wohnen, wenn alles möglich wäre? - Petras Naturreich
Hallo Irina,
vielen Dank für deinen Artikel und die Idee zur Blogparade. Ich finde so etwas immer total spannend!
Deine Vorstellung ganz viel Stoff aus Leinen zu haben, kann ich absolut nachvollziehen und klingt megagemütlich!
Deine Ausführungen zum Thema „Wohnpsychologie“ sind total spannend..Was wohl meine Wünsche über mich aussagen..
Meinen Blogartikel zu dem.Thema findest du hier:
https://www.lernte.de/blog/wie-ich-die-sprachexpertin-wurde-die-ich-bin/1988447_wie-ich-leben-moechte-mein-traumleben
Wenn du magst, hinterlass mir doch gerne auch einen Kommentar!
LG
Insa
Hallo Insa,
wie schön, dass du an meiner Blogparade teilgenommen hast! Die Idee mit den zwei Orten zum Leben ist genial! Danke für diese Idee. Ich wünsche dir, dass du viele Aspekte deines Traums irgendwann wahr machen kannst.
Liebe Grüße Irina
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