Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir uns unser Zuhause gerade beim Wechsel zum Herbst und Winter ganz besonders kuschelig einrichten?
Ich persönlich halte das ja für ein Relikt aus uralten Zeiten. Oder für einen Hinweis darauf, dass wir vielleicht doch Winterschlaf halten sollten?
Nein, im Ernst, wenn die luftig-leichten Sommerwochen zu Ende gehen, sehnen wir uns nach Wärme und Geborgenheit, nach kuscheligen Stunden und vielen wärmenden Tees, Suppen und Kuchen.
Wir richten uns unsere „Höhle“, unser „Nest“ ganz besonders behaglich her.
Was dabei ganz besonders im Vordergrund steht, sind weiche Textilien, die unser Bedürfnis nach Geborgenheit stillen. Wir igeln uns ein.
Und doch hadert so manche von uns, wenn sich das erhoffte Ergebnis nicht einstellen will. Wenn allen Mühen zum Trotz, die Entspannung und Geborgenheit nicht so ganz kommt.
Der Grund ist meist, dass du deinen eigenen Stil noch nicht gefunden hast oder ihn nicht lebst.
Manchmal braucht es etwas Mut zum eigenen Stil
Da ist es kein Wunder, dass mit Beginn der kalten Jahreszeiten die Farbpaletten gedeckter, wärmer und oft auch kräftiger werden. Die Trendfarben für den Herbst habe ich dir in diesem Artikel schon vorgestellt. Die Farben für Winter und Weihnachten 2022 habe ich in diesem Artikel für dich zusammengetragen.
Wir schaffen uns behagliche Inseln, indem wir auf unserem Sofa oder Lieblingssessel Kissenberge arrangieren, die es uns ermöglichen, uns so richtig einzukuscheln. Wir drapieren Decken und Plaids, um ja keine Kälte aufkommen zu lassen.
Wir dekorieren mit Kerzen und Windlichtern, um der frühen Dunkelheit etwas entgegenzusetzen.
Das alles passiert häufig völlig unbewusst, weil wir das in unserem Inneren tragen. Wir fühlen uns dann besser.
Eigenen Stil finden: Ein Zuhause muss gemütlich sein
Und genau das soll in unserem Zuhause auch so sein. Wir wollen uns aufgehoben, angekommen, behütet und entspannt fühlen. Wir wollen uns fallen lassen können und dem Alltag entfliehen. Zumindest manchmal.
Leider stehen unsere Bedürfnisse nicht immer im Einklang mit dem, was wir daraus machen.
Da werden oft munter orange und gelb mit grün, braun und rot gemixt, es werden so viele Kissen aufgetürmt, bis wir kaum noch einen Platz für uns dazwischen finden können und dann wundern wir uns, warum sich die erhoffte Stimmung einfach nicht einstellen will.
Überforderung fürs Auge ist das Stichwort.
Ich erkläre mal, wie ich das meine.
Mit weniger erreichst du mehr - oder warum nachmachen nicht so einfach ist
In den Einrichtungszeitschriften sieht immer alles stimmig und ausgewogen und vor allem unkompliziert aus. Auch Farbmixe finden sich da häufig. Wir versuchen doch alles, um das genauso nachzustylen und erreichen trotzdem oft das nicht das gewünschte Ergebnis.
Frust ist damit vorprogrammiert und ich kann verstehen, wenn sich dann Ernüchterung breitmacht, ganz nach dem Motto: „Das kann nur funktionieren, wenn ich einen Designer beauftrage. Das schaffe ich alleine nicht.“
Ich sage dir, du schaffst das auch. Wenn du weißt wie und dich von den 1:1 nachgestellten Szenen verabschieden kannst. Vielleicht auch mit ein bisschen Unterstützung oder dem ein oder anderen Hinweis und Tipp. Es ist möglich. Für jede von uns.
Zuerst solltest du dich von dem „ich will alles Gedanken“ verabschieden. Sonst ist dein Auge überfordert, weil alle Elemente und Farben um Aufmerksamkeit buhlen. Man weiß schlicht nicht, wohin man zuerst blicken soll. Das Ergebnis ist ein Eindruck wie auf einem Wimmelbild.
Es ist eigentlich einfach: jede von uns muss ihren eigenen Stil finden. Dann klappt’s auch mit der Entspannung.
Zurück zum Nachstylen: wir würden uns in 1:1 nachgestellten Einrichtungen auf Dauer nicht wohlfühlen. Oft bekommen wir die Kopie sowieso nicht haargenau hin. Und ein schlecht gelungener Abklatsch wird sicher keine positiven Ergebnisse erzielen.
Was uns entspannen und wohlfühlen lässt, ist unser ganz eigener Wohnstil. Es sind die persönlichen Kleinigkeiten, die aus einem Raum ein gemütliches Zimmer machen, in dem wir uns so richtig angekommen fühlen können. Und ja auch WENIGER statt MEHR.
Also nimm lieber weniger verschiedene Farben, statt den ganzen Farbkasten bedienen zu wollen. Beschränke dich auf maximal drei Hauptfarben im Raum. Wie das gelingt, habe ich dir in der Serie zur Farbharmonie schon einmal erklärt.
Blick von außen gesucht oder jemand, die dir beisteht?
Falls du doch mal einen Blick von außen haben möchtest oder Ideen und Inspirationen suchst, wie du das liebgewonnene Teil von Oma, Mama oder Onkel Alfred in deine Einrichtung eingliedern kannst, lass dir helfen. Gern schau ich mir das an, wenn du mir schreibst.
Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, bin ich große Verfechterin einer jahreszeitlich wechselnden Dekoration in unserem Zuhause. Das hilft mir, mich jeweils auf wenige Farbtöne zu beschränken, denn ich weiß, ich kann alles in einigen Wochen neu arrangieren.
Ich mache es mir und meinen Lieben gern gemütlich und schön. Mich aber auf eine Farbe festlegen, für immer? Nicht. Mit mir.
Zu langweilig, zu wenig Abwechslung, zu eingefahren. Oder, noch schlimmer, schon 1000mal gesehen.
Mit ein bisschen Mut zum eigenen Stil wird's gemütlich
Da passt es natürlich prima, dass die Wohntextilien aus Leinen sehr lange halten und schön aussehen. So kann ich mit einer Sammlung verschiedener Farben immer neue Kombinationen schaffen.
Falls ich dir also helfen kann, mache ich das sehr gern. Ich erstelle dir gern eine eigene Farbpalette, mit der du dich dann deinem Zuhause noch einmal neu widmen kannst.
Manchmal brauchen wir nur einen Impuls, um selbst wieder frisch weitermachen zu können. Denn wie gesagt: Du schaffst das auch!
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